Flüssigdüngung sorgt für rasche Wirkung im Rasen

fluessigduenger_001Gräser nehmen über die Wurzeln nur Ammonium- und Nitrat-Stickstoff auf. Andere Stickstoffverbindungen, z.B. N-Kondensate der Langzeitdünger, müssen erst in diese pflanzenverfügbaren Formen durch Mikroorganismen umgewandelt werden, sodass im Boden ein Nachlieferungsvermögen einsetzen kann.

Der jährliche N-Bedarf für die Sportrasengräser Lolium perenne (Ausdauerndes Weidelgras) und Poa pratensis (Wiesenrispe) liegt bei etwa 23 bis 28 g Rein-N/m². Diese Menge wird in mehreren Teilgaben verabreicht. Gerade bei Rasensportplätzen spielt die Benutzungsintensität eine besondere Rolle bei der Festlegung der Jahres-Stickstoffmenge. Dies gilt neben der Menge auch für die Verteilung der Düngergaben.

Flüssigdünger enthalten in der Regel Harnstoff als N-Quelle, der von der Pflanze rasch aufgenommen wird. Da die Graspflanze gelöste Nährstoffionen auch über ihre gesamte Blattoberfläche aufnehmen kann, führt eine Blattdüngung mit der Feldspritze zur direkten Wirkung im Stoffwechsel der Gräser. Zur Vermeidung von Ätzschäden werden nur niedrige Konzentrationen von 1 -3% appliziert, sodass je Einzelgabe etwa 1 g Rein-N/m² der Pflanze zur Verfügung steht.

Nährstoffe

Zeitspanne

Aufnahme der applizierten Nährstoffmenge

Stickstoff

in 1 – 6 Std.

50 %

Phosphat

in 2,5 – 6 Tagen

50 %

Kali

in 1 – 4 Tagen

50 %

Magnesium

              in 1 Std.

20 %

Eisen

             in 24 Std.

8 %

Tab: Zeitspannen für die Aufnahme einzelner Nährstoffe nach der Blattdüngung bei Gräsern.

Vorteile der Flüssigdüngung
Die Nährstoffaufnahme über das Blatt erfolgt innerhalb weniger Stunden und Tage (je nach Nährstoff), damit setzt eine rasche Wirkung in der Pflanze ein. Auf diese Weise können  gezielte, schnelle Effekte beim Gräserbestand erreicht werden. Dies ist gerade bei einem geschwächten Rasen besonders sinnvoll, um rasch wieder die notwendige Vitalität zu erlangen. Auch zur Vorbereitung von Turnieren lässt sich durch die Verwendung einer Flüssigdüngung eine termingerechte Optimierung der Rasenqualität im Hinblick auf den Rasenaspekt und Regenerationsfähigkeit erreichen.

      Welche Faktoren beeinflussen die
      Nährstoffaufnahme über das Blatt?

  • Relative Luftfeuchtigkeit > je höher desto besser;

  • Dauer der Benetzung > je länger desto besser;

  • Temperatur > am besten im mittleren Bereich;

  • Alter des Blattes > je jünger desto besser;

  • pH-Wert der Nährstofflösung,

  • Konzentration der Nährlösung  (NPK-Gehalte)

  • Formulierung der Nährstoffe (Chelatisierung),

  • Zugabe von Hilfsmitteln wie Wetting Agents.

 

fluessigduenger_002

Chelatisierte Nährstoffionen
sind neutralisiert und dringen
leichter in die Zellen ein.


Auch bei einem schwachen Wurzelsystemen (z.B. Sommer-Stress) kann durch die Flüssigdüngung eine gute Nährstoffwirkung erzielt werden. Flüssige Dünger sind entweder echte „Lösungen“ oder „Suspensionen“, in denen die kleinsten Elemente als schwebende Teilchen enthalten sind. Flüssige Dünger können gegossen oder gespritzt werden, dabei bietet eine geprüfte Feldspritze die größte Sicherheit und Genauigkeit.

      
      Bewertung der Flüssigdüngung:

  • Flüssigdüngung ergänzt die Basisdüngung mit Langzeitdünger.

  • Sie dient als Ausgleichsmaßnahme bei ungünstigen Witterungsverläufen und Mangelsituationen als „Mahlzeit zwischendurch!“

  • Kurzfristige Überbrückung von vorgegebenen Düngungsterminen zur Optimierung des Rasenaspektes vor Turnieren.

  • Blattdüngung mit Erfolg bei Einhaltung der vorgegebenen Konzentrationen:

    • 1 – 3 %-ig

    • 400 bis 600 L Wasser/ha

    • ca. 1 – 1,5 g Rein-N / m²


Konzentrierter Flüssigdünger
15+0+0+(+4+8)
fluessigduenger_003

mit Stickstoff, Schwefel,Eisen und Spurennährstoffen zur raschen Beseitigung von Eisenmangel auf Rasenflächen.